Pizzeria, Nachtlokal, Bistro & Co.
Bekannter Gastronom ist in die Pleite geschlittert

Von der Insolvenz sind alle vier Betriebsstätten – ein Restaurant, ein Bistro, eine Pizzeria und ein Nachtlokal – betroffen.

Laut der aktuellen Hochrechnung zu Unternehmenspleiten des KSV1870 sind von der aktuellen Insolvenzwelle die Branchen Handel, Gastronomie und Bauwirtschaft besonders stark getroffen (LEADERSNET berichtete). Nun wird die unerfreuliche Gastro-Statistik weiter aufgestockt. Denn wie der Kreditschutzverband berichtet, hat die Firma "Restau­rant und Pizzeria Walter & Nacht­lokal Four­nier" ein Sanie­rungs­ver­fahren ohne Eigen­ver­wal­tung am Landes­ge­richt Leoben bean­tragt. Inhaber ist der Gastronom Dominik Ferstl mit Sitz in Gröbming, der insgesamt vier Betriebsstätten betreibt: das Nachtlokal "Fournier", das Restaurant "Walter", das Bistro im Schwimmbad in Gröbming sowie die Pizzeria "Il Gazebo bzw. Walters" in Haus im Ennstal.

Im Antrag werden die Passiva mit rund 830.000 Euro und die Aktiva mit rund 602.000 Euro angegeben. Von der Insolvenz sind demnach mehr als 90 Gläubiger:innen und fünf Dienstnehmer:innen betroffen.

Ursachen

Gründe für die Pleite gibt Ferstl mehrere an. Ende 2020 übernahm der Gastronom von seinem Vater den Betrieb "Tom's Bierklinik", welches er in "Fournier" umbenannte und direkt anschließend an das Nachtlokal ein Burgerlokal namens "Walter" führt. Die Betriebsübernahme mitten in der Corona-Pandemie sei eine enorme finanzielle Belastung gewesen. Ungeachtet dessen entschloss sich Ferstl, das Restaurant "Walter" in Gröbming zu eröffnen und umfangreiche Umbauarbeiten und Renovierungsmaßnahmen zu setzen. Im Zuge der Pandemie sei es zu einem starken Gästerückgang gekommen.

Darüber hinaus habe der Krieg in der Ukraine zu erheblichen Preissteigerungen im Bereich Lebensmittel, Energiekosten und Zinsen geführt. Durch die Übernahme des Geschäftslokals und Familienbetriebes in Gröbming sei dem Gastronomen die Möglichkeit entzogen worden, entsprechende Corona-Förderungen zu lukrieren. Auch habe sich das defensive Konsumverhalten der Gäste bislang noch nicht vollends regeneriert. Letztlich führten nicht unerhebliche Umsatzeinbußen 2024 aufgrund des Auslaufens von Bestandsverträgen für vier Appartements zu einem Anstieg des Fremdkapitalbedarfs, weshalb außergerichtliche Bestrebungen nicht positiv finalisiert werden konnten. 

Fortführung angestrebt

Dominik Ferstl beabsichtigt, sowohl die Geschäftslokale in Gröbming (Nachtlokal, Restaurant und Schwimmbad-Bistro) als auch die Pizzeria im Haus im Ennstal fortzuführen. "Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung des Unternehmens im Interesse der Gläubiger:innen liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann", so René Jonke vom KSV1870 (Leiter Region Süd).

www.ksv.at

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